Leonhard Grässli:
Grenzwächter und Zölner
Erlebtes 1893-1971
Inhalt dieser Seite:
Ausführlicher Titel
Inhaltsbeschreibung von Grenzwächter und Zöllner
Inhaltsverzeichnis
Einleitung von Grenzwächter und Zöllner
Vorwort von Grenzwächter und Zöllner
Zur Person des Künstlers
Stimmen zu Grenzwächter und Zöllner (Rezensionen)
Leonhard Grässli:
Grenzwächter und Zöllner.
Erlebtes 1893-1971
Erinnerungen eines Schweizer Grenzwächters
Herausgegeben von Nina Grässli
1. Auflage 2003, 280 Seiten, DIN A5, broschiert
Mit zahlreichen Abbildungen und umfangreichen Zeitdokumenten
Umschlaggestaltung von Walter Grässli
ISBN 3-929351-22-6
Preis: € 19,80 [D], SFR 29,80 [CH]
In seinen Lebenserinnerungen schildert der schweizerische Grenzwächter Grässli den harten und oft gefährlichen Alltag an den Grenzen der Ost- und Südostschweiz in der ersten Hälfte des 20. Jahrhunderts. Bestimmt wurde Grässlis Arbeitsleben nicht zuletzt durch die beiden Weltkriege, die die Neutralität und die Hilfsbereitschaft der Schweiz auf eine harte Probe stellten.
Seine Erinnerungen und die zahlreichen Zeitdokumente erlauben es dem Leser, sich ein eigenes Bild der Geschichte zu machen. Noch heute ist Grässli ein Vorbild dafür, dass und wie jeder Mensch nicht nur aufgerufen ist, Mitmenschlichkeit zu üben und für das Gemeinwohl einzustehen, sondern dies auch an seinem jeweiligen Ort und zu seiner Zeit in die Tat umsetzen kann.
Hier finden Sie das Inhaltsverzeichnis als PDF.
Werfen Sie einen Blick in das Inhaltsverzeichnis von Grenzwächter und Zöllner:
- Einleitung (Nina Grässli) 7
- Karte der Ostschweiz 11
- Erlebtes 1893-1971
- Vorwort 14
- Kindheit 16
- Schulzeit 18
- Allerlei Wunder der Technik 23
- Originale 29
- Stickereiindustrie 31
- Der Ernst des Lebens 34
- Castasegna 1914-1917 41
- Rorschach 1917 49
- Sevelen 1917-1918 52
- Jenins 1918-1919 60
- Chur 1919 66
- Schiers 1919-1920 67
- Chur 1920-1927 70
- Widnau 1927-1933 75
- Diepoldsau 1933-1940 84
- Rheineck 1940-1955 108
- Bewegte Tage im Mai 1945 126
- Begegnungen 138
- Marokkaner 145
- Beeindruckende Erlebnisse 149
- Abschied vom Zoll 1955 158
- Nachschrift 163
- Nachwort des Verlegers 169
- Anhang 177
- Lebenslauf von A.-K. Grässli-Zimmermann 178
- Bericht über die Evakuation von Rheineck
- nach Walzenhausen 181
- Der Blick der Tochter 185
- Ein Brief von Len Grassley 197
- Auszüge aus Briefen von Leonhard Grässli 198
- Ein Brief an Wassiliadys 202
- Auswahl aus Briefen der Ingeborg Karell
- an Familie Grässli 204
- Sport 225
- Würdigungen 227
- Das Dienstreglement 229
- Dokumente aus dem Besitz von Leonhard Grässli 257
- Zur Person des Künstlers 273
Hier finden Sie die Einleitung als PDF.
In folgenden finden Sie das einleitende Kapitel aus Grenzwächter und Zöllner, verfaßt von der Herausgeberin Nina Grässli, der Tochter des Autors:
Einleitung
von Nina Grässli
In den letzten Jahren ist die Rolle der Schweiz im Zweiten Weltkrieg arg in die Diskussion geraten. Wie das Urteil im Einzelnen auch ausfallen mag, ist es gerade heute richtig und wichtig, Zeitzeugen aus jener Zeit zu Wort kommen zu lassen. Einer dieser Zeitzeugen ist mein Vater, Leonhard Grässli, der 42 Jahre lang, von 1914-1955 an der Grenze stand. Er starb am 9. Januar 1982. Seine, in diesem Buch wiedergegebenen Aufzeichnungen sind 1970/71, also 30 Jahre vor der, seine und meine Generation beleidigenden Holocaust-Affäre entstanden. Es handelt sich in keiner Weise um einen wissenschaftlich-historischen Versuch der Vergangenheitsbewältigung, sondern ganz einfach um die ungezwungene, von irgendwelchem Druck freie Beschreibung erlebter Ereignisse aus der ersten Hälfte des 20. Jahrhunderts.
Grenzen trennen, sie bestimmen oft über das Schicksal der Menschen und entscheiden manchmal über Leben und Tod: je nachdem, auf welcher Seite man geboren wurde.
Mit seinen Erinnerungen gibt uns Leonhard Grässli die Möglichkeit, den Alltag und - und in grossen Zügen auch das Leben eines Grenzwächters nachzuvollziehen. Dabei hatte er das Glück, während zweier Weltkriege, immer diesseits der Grenze, auf heimatlichem, schweizerischem Boden stehen zu dürfen. Tiefes Mitgefühl für die Opfer von Krieg und Diktatur, Treue und Liebe zu Heimat und Vaterland prägen seine Ausführungen.
Willi Ritschard, der von meinem Vater hoch verehrte Bundesrat, sagte nicht umsonst: "Heimat ist da, wo man keine Angst haben muss."
Ein kurzes Kapitel widmet der Verfasser seiner Kindheit, war sie doch für den spätere Lebenslauf bestimmend. Damals konnten die Kinder nur durch eigenes Erleben und Beobachten ihre Kenntnisse erweitern. Der Lernstoff in der Grundschule bestand notgedrungen nur aus Lesen, Schreiben und Rechnen,. Radio und Fernsehen gab es noch nicht, und Bücher waren für die Meisten unerschwinglich. Die Mithilfe in Haus und Feld, lustige Begebenheiten und originelle Menschen sorgten für Unterhaltung und liessen keine Langeweile aufkommen. Unbemerkt entwickelten sich so selbständige, oft eigenwillige Persönlichkeiten, die ihre Umwelt auf Trab hielten.
Wandere ich in Gedanken selbst zurück in die Vergangenheit, so sehe ich den Ordner vor mir, in welchem mein Vater über hundert mit seiner klapprigen Schreibmaschine eng beschriebene Seiten zusammengetragen hatte. Beschriftet war er mit "Erlebtes 1893-1971".
Wie ein Film zieht dann auch mein Leben an mir vorbei, darin mein Vater als bestimmender Mittelpunkt. Ruhig und ohne Angst meisterte er schwierige Situationen und übertrug so die eigene Sicherheit auch auf seine Mitmenschen. Sein ganzer Einsatz galt seinem Zollamt und den Untergebenen, obwohl ihm dies bei den Vorgesetzten nicht immer nur nützlich war.
Er liebte jede sportliche Tätigkeit: Skifahren, Bergsteigen, Velofahren, Turnen. Es war ihm ein grosses Anliegen, die jungen Grenzwächter für den Sport zu gewinnen. So war er Mitbegründer und langjähriges Vorstandsmitglied des Skiclubs SC GZW-KORPS III und förderte, selbst ausserdienstlich, jede weitere sportliche Tätigkeit und die damit verbundene Kameradschaft.
Doch was veranlasste meinen Vater, diese umfangreichen Erinnerungen aufzuschreiben? 1968 traf unerwartet ein Brief seines Cousins Len aus Kalifornien ein. Nach beinahe 50-jährigem Schweigen des Freundes nahmen die beiden Namensvettern ihren Kontakt wieder auf. Dabei versprachen sie sich gegenseitig, ihren Lebenslauf zu schreiben. Dieser erste Brief führte zu den nun vorliegenden Erinnerungen und hat auch eine ganz neue Dimension des Erlebens in Vaters Alter gebracht.
Unzählige Briefe gingen bald hin und her, sogar englische (durch intensives Lernen frischte er seine wenigen, nach dem Krieg und für den Dienst erworbenen Englischkenntnisse wieder auf), dann folgte die Reise nach Amerika. (Der erste Briefwechsel sowie weitere Korrespondenzen finden sich im Anhang.)
Verschiedentlich erwähnt Vater das Wort „Buch“ in der Hoffnung, dass seine Erinnerungen erhalten blieben und vielleicht für spätere Generationen interessant werden könnten. Er schildert den Alltag an der Grenze, das Leben einfacher Menschen und seine dramatischen Begegnungen mit Flüchtlingen und Schmugglern.
So wünsche ich dem Leser Freude beim Zurückschauen, damit er am Schluss der Lektüre sagen kann: "Aha, so war es einmal!"
Walter Grässli, der Künstler, der den Umschlag dieses Buches gestaltet hat, wurde 1943 in Werdenberg geboren und wuchs in Buchs (Kanton Sankt Gallen, Schweiz) auf.
Lehre als Maler und Schriftenmaler in Buchs, dann Weiterbildung an den Schulen für Gestaltung in St. Gallen und Zürich, in der freien Malschule Anton Ender, Vaduz (Liechtenstein), und anschließend an der staatlichen Kunstakademie Paris. Es folgte ein Studienaufenthalt in London. Grässli arbeitete zunächst als freischaffender Maler, Werbegrafiker und Dekorationsgestalter in verschiedenen Firmen, dann als Werk- und Zeichenlehrer im Kinderdorf Pestalozzi, Trogen. Später absolvierte er an der Schule für Gestaltung in Zürich die Ausbildung zum Zeichenlehrer, welche er dann auch mit dem Diplom für das höhere Lehramt abschloss. Weiterbildung in Kunstgeschichte an der Universität Zürich, dann über mehrere Jahre hinweg intensive Studien in Farbenlehre und Farbgestaltung.
Seit 1972 Lehrer an der Kantonsschule/Seminar Wattwil, von 1989 - 1995 auch Lehrbeauftragter an der Schule für Gestaltung Zürich (Farbenlehre).
Auszeichnungen: Biga-Stipendium (1963), deuxième recompense, Ecole Nationale Supérieure des Beaux-arts, Paris (1963), Ausstellung "Das Rad", Rorschach (1986).
Weitere Informationen zu Walter Grässli und seinem Werk finden Sie im Internet unter www.galerie-bunt.ch.
Stimmen zum Buch - Rezensionen:
Was sagen andere zu Erlebtes? Hier finden Sie bald Ausschnitte aus Rezensionen.
Information in this document is subject to change without notice.
Other products and companies referred to herein are trademarks or registered trademarks of their respective companies or mark holders.